Immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen
Selbstvertrauen, Vertrauen und eine klare Kommunikation sind für Benjamin Knur die Schlüssel zum Erfolg. Im form.bar-Interview spricht der Galerist, Kulturmanager und Agenturchef über Freiheit, Begeisterung, die Kraft der Kunst und den schlechtesten Ratschlag seines Lebens. Knur ist Geschäftsführender Gesellschafter der Saarbrücker Galerie Neuheisel sowie Geschäftsführer von „portvier“, einer international agierenden Markenagentur mit Fokus auf Pharma, Finance und Startup. „portvier“ arbeitet unter anderem mit bekannten Menschen und Marken wie Biontech, Hylo Eye Care, Hager, Deutschland forstet auf, Klaus Erfort und Lea Linster zusammen.
Lieber Benjamin, wir sind davon überzeugt, dass das Leben formbar ist – wie hast du es geschafft, es nach
deinen Wünschen zu gestalten?
Ich denke, mein Leben läuft in erster Linie gut und meinen Vorstellungen entsprechend, weil wichtige Menschen
und Mächte auf meinem Weg Ratgeber, Weichensteller und Leitplanken waren. Alle zu ihrer Zeit.
Was ist besonders wichtig, um Erfolg zu haben?
Selbstvertrauen und Vertrauen. Und klare Kommunikation.
An wen denkst du, wenn du an erfolgreiche Menschen denkst?
Erfolg ist das Erreichen von Zielen, die man vorher selbst definiert hat. Also denke ich an jeden Menschen, dem
das gelungen ist. In welchem Lebensbereich oder welcher Disziplin auch immer.
Du bist erfolgreicher Geschäftsführer einer international agierenden Markenagentur. Einfache Frage: Wie
macht man das, eine Agentur gründen? Wie war es bei dir?
Jeder Gründung gehen in erster Linie Überzeugung und Begeisterung voran. Dann werden notwendige Ressourcen und
Potentiale analysiert.
Hört sich großspurig an, aber ist nur gesunder Menschenverstand und Logik. Am wichtigsten ist für mich das Team.
Die Menschen, die mit im Boot sitzen und gemeinsam mit dir durch ruhige und stürmische Territorien navigieren.
„portvier“ habe ich vor fünf Jahren mit Jan Arnold, meinem Kollegen in der Geschäftsführung, und Investor
Dominik Holzer gegründet.
Inzwischen sind wir über 30 Leute. Und es macht Spaß.
Energie, Freude, Irritation
Und wie wird man dann auch noch Galerist? Das hat ja nur sehr entfernt was miteinander zu tun, oder?
Mit Kunst hatte ich schon vor meinem Agenturleben zu tun. Nach Abschluss des Jurastudiums habe ich einige Jahre
eine Kunstagentur betrieben.
Zunächst zwei Jahre in Luxemburg, später in Saarbrücken als Teil und im Netzwerk einer größeren Holding, deren
Flaggschiff eine bekannte Werbeagentur war und ist.
Durch diese Verbindung kam ich dann zum Thema Marke und Kommunikation. Etwa zur gleichen Zeit wurde mir von
Gernot Neuheisel die Übernahme seiner traditionsreichen Saarbrücker Galerie angeboten.
Das hat sich irgendwie gut ergänzt.
Kann man sagen, was dir mehr Freude macht?
Beide Felder erfüllen mich gerade sehr. In der Galerie sind es die Werke an sich. Das, was sie zu transportieren
im Stande sind: Energie, Freude, Irritation oder andere Dinge. Noch viel interessanter finde ich die
Künstlerinnen und Künstler, ihre Gedanken und Sichtweisen auf das Leben. Die meisten sind starke Freigeister.
Die Agentur ist ebenfalls sehr spannend. Es geht hier nicht um irgendwelche Werbezettel oder plumpe Bildchen.
Wir sind Berater in Sachen Markenaufbau, Markenpflege und zielführender Kommunikation. Analog und mehr noch
digital für namhafte Kunden aus verschiedenen Bereichen.
Es macht große Freude, strategisch kluge Maßnahmen zu steuern und Erfolge für den Kunden zu erzielen.
Das hat sehr viel mit feinen Nuancen zu tun, beispielsweise sprachlich im Bereich Text, den ich verantworte.
„Ich finde Stillstand lähmend“
Neben Kunst magst du auch Kochen sehr gern. Ihr habt unter anderem ein Buch zusammen mit Sterne-Koch Klaus
Erfort gemacht. Eine besondere Erfahrung?
Beim Kochen bin ich selbst eher auf einem moderaten Niveau. Allerdings esse ich sehr gerne. Alles, was eine gute
Qualität hat und mit Leidenschaft zubereitet wurde.
Ob das in Saarbrücken jetzt eine Currywurst von Kalinski ist, eine Pizza von Gotti oder ein Menü von Klaus
Erfort ist.
Das Kochbuch von Klaus Erfort war mir wichtig, weil ich ihn und seine Kunst besonders schätze. Nichts anderes
ist es, was er gemeinsam mit seinem hervorragenden Team leistet.
Und ja, es war eine besondere Erfahrung. Eine besonders gute. Auch die Zusammenarbeit mit dem renommierten
Verlag „Tre Torri“ aus Wiesbaden lief super und bereichert unser Netzwerk bis heute.
Du scheinst ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen – warum? Was reizt dich daran?
Ich finde Stillstand lähmend und könnte meine Arbeit nie als notwendiges Übel zur Finanzierung meiner Freizeit
sehen. Erfüllung und Selbstverwirklichung im Beruf sind wichtig für mich.
Und dazu gehören immer neue und spannende Aufgaben. „portvier“ und die Galerie Neuheisel sind also ideale
Wirkungsstätten.
„Die Idee von form.bar ist einfach spannend“
Wie hast du form.bar entdeckt?
Ganz zu Anfang haben Freunde davon erzählt. Die Idee fand ich spannend. Genauer habe ich mir alles angesehen,
als ich die Köpfe und Macher hinter form.bar kennengelernt habe.
Warum hast du dich für form.bar entschieden?
Weil uns die Visualisierung für eine (Empfangs-)Theke in unseren neuen Agenturräumen schlicht begeistert hat.
Sie ist das Erste, was unsere Kunden sehen, wenn sie uns besuchen. Und der erste Eindruck zählt.
Wie triffst du im Allgemeinen wichtige Entscheidungen?
Durch logisches Abwägen aller relevanten Fakten und Argumente unter Einbeziehung der Perspektiven Dritter.
Hast du ein Lebensmotto?
Alles, was bisher geschehen ist, hat mich zu diesem Punkt in meinem Leben gebracht. Also: „Alles kommt, wie es
soll.“
Was war der beste Ratschlag, den du je bekommen hast?
Und was war der schlechteste Ratschlag?
„Schuster, bleib bei deinem Leisten!“
Was bedeutet Freiheit für dich?
Entscheidungsfreiheit und Handlungsfreiheit. Und das Gefühl, jeden Morgen froh und gespannt in die Agentur zu
fahren, ohne das als Zwang oder Belastung wahrzunehmen.
Was inspiriert dich?
Die Menschen, die mir wichtig sind.
Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich geben?
Reg dich nicht unnötig auf!