Starke Frau ohne Angst vor kaltem Wasser
Die Freie Redakteurin und Gründerin Anna Lena Kramß hat viele Jahre für bekannte Print- und Online-Magazine wie Financial Times, Bravo, Cosmopolitan und Stylight gearbeitet. Seit 2018 ist sie selbstständig und unter anderem für Elle, InStyle, Harper‘s Bazaar, FOGS und den Condé-Nast-Verlag tätig. Im selben Jahr startete sie zusammen mit ihrer Tochter Mila Lou das Online-Fitnessprogramm „Bauch Beine Baby“. Derzeit absolviert sie das Programm mit ihrem zweiten Kind Pepe Balou. Im form.bar-Interview spricht Anna Lena Kramß über wichtige Entscheidungen, Vorbilder, Grenzen, Mut und Freiheit.
„Wenn es irgendwann nicht mehr passt, wird es wieder passend gemacht“
Wir denken, dass das Leben formbar ist – wie haben Sie es geschafft, es nach Ihren Wünschen erfolgreich zu
gestalten?
Man hat ja gewisse Bilder im Kopf, wie sein Leben später einmal aussehen soll, und arbeitet darauf hin. Aber:
Sobald man diese starren Vorstellungen loslässt und annimmt, was einem das Leben vor die Füße wirft, wird
plötzlich alles leichter.
Welche Eigenschaft war besonders wichtig, um Ihren eigenen Weg zu finden?
Ich bin ein Mensch, der sich und seine Umgebung oft und genau reflektiert. Das kann ganz schön anstrengend und
zeitintensiv sein, hat mir aber auf jeden Fall sehr dabei geholfen, meinen ganz eigenen Weg zu finden. Es ist
wichtig, auch die kleinsten Gefühle und Veränderungen in einem selbst wahr- und vor allem ernstzunehmen. Eine
gewisse Portion Mut kann auch nicht schaden, wenn man beschließt, alle Zelte abzubrechen und woanders wieder
ganz von vorne zu beginnen, wenn dir plötzlich bewusst wird, dass du auf der Stelle trittst.
Sie waren mutig – welchen Neuanfang haben Sie gewagt?
Ich habe immer wieder Neuanfänge gewagt und bin ins kalte Wasser gesprungen bzw. in eine neue Stadt gezogen.
Von meinem Heimatort Marburg ging es nach Berlin, von dort über Australien und Rio de Janeiro nach Hamburg und
anschließend nach München, wo ich wirklich Wurzeln geschlagen habe.
Als ich merkte, dass die Richtung nicht mehr ganz stimmte, bin ich mit Mann und Kind zurück nach Marburg – in
die Kleinstadt – gezogen.
Wir haben der Großstadt und vielen Freunden Lebewohl gesagt. Im gleichen Atemzug habe ich das Abenteuer
Selbstständigkeit begonnen.
Das war eine wirklich schwierige Entscheidung, die sehr viele nicht nachvollziehen konnten. Ich weiß noch, wie
ich damals dachte:
Wenn mir doch nur irgendjemand sagen könnte, dass ich das Richtige tue! Letztendlich hat sich alles gefügt – was
aber auch mit viel Arbeit verbunden war.
Und wenn es irgendwann nicht mehr passt, wird es wieder passend gemacht.
„Ich habe immer wieder Neuanfänge gewagt und bin ins kalte Wasser gesprungen“
An wen denken Sie, wenn Sie an erfolgreiche Menschen denken?
An Frauen, die den Mut haben, den Mund aufzumachen, um etwas zu ändern, um die Welt ein bisschen besser zu
machen.
Und es dann auch noch schaffen, gehört zu werden.
Da fallen mir zum Beispiel die Journalistin und Buchautorin Alice Hasters, die Bildungsaktivistin und
Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai oder die Autorin und Menschenrechtsaktivistin Waris Dirie ein.
Wie treffen Sie wichtige Entscheidungen?
Ich gehe gedanklich sämtliche möglichen Ausgänge meiner Entscheidungen durch und horche anschließend in mich
hinein, mit welchem Szenario ich mich am besten identifizieren kann.
Als Journalistin steckt es mir außerdem in der DNA, mich genauestens über die Dinge zu informieren.
Viele Fakten zu kennen hilft mir, eine wichtige Entscheidung zu treffen.
Haben Sie ein Lebensmotto oder gibt es eine Weisheit oder ein Zitat, an das Sie immer wieder denken?
Ja! Und ich sage es mir immer und immer wieder vor: Wenn dir jemand sagt: Das geht nicht! Denke daran: Das sind
seine Grenzen, nicht deine!
Was war der beste Ratschlag, den Sie je bekommen haben?
Der beste Ratschlag war von meiner Mutter. Sie sagte mir: „Deine Erwartungen kannst nur DU selbst erfüllen, nur
DU kannst ihnen gerecht werden. Erwarte es nicht von anderen.“
Und der schlechteste Ratschlag?
Mehrere Dozenten meinten früher zu mir: „Wenn du wirklich was erreichen willst als Journalistin, musst du weg
aus Berlin.“ Heute weiß ich:
Erfolg hat nichts mit dem Ort zu tun, in dem du lebst. Du kannst auch eine erfolgreiche Journalistin sein und in
der Provinz wohnen. Man muss manchmal nur die Perspektive ändern.
„Die Natur inspiriert mich immer wieder“
Was bedeutet für Sie Freiheit?
Freiheit bedeutet für mich, dort hingehen zu können, wo ich möchte, wann ich möchte. Und doch zu wissen, einen
Ort, ein Zuhause zu haben, an dem ich mich immer wieder zurückziehen kann und mich geborgen fühle. Und: Das
machen und sagen zu können, was ich wirklich möchte und denke.
Und doch zu wissen, dass ich jemanden an meiner Seite habe, der mich versteht und meine Gedanken teilt.
Was inspiriert Sie?
Reisen – in ferne Länder, aber auch in Deutschland. Mit Menschen in Kontakt kommen, die ganz andere Dinge machen
und mögen als ich selbst. Auch die Natur inspiriert mich immer wieder.
Sie besitzt die Fähigkeiten, meine Reset-Taste zu drücken, wenn mein Kopf voll ist und ich neue Inspirationen
brauche.
Welchen Rat würden Sie Ihrem jüngeren Ich geben?
Lass dir Zeit und setz dich nicht so unter Druck. Das Leben läuft nun mal nicht geradlinig und alles, was du
tust, macht dich zu dem besonderen Menschen, der du bist.
Am Ende machen all deine Entscheidungen – ob gut oder schlecht – einen Sinn.
Warum haben Sie sich für form.bar entschieden?
Ich habe etwas Außergewöhnliches für mein neues Arbeitszimmer gesucht, da ich als selbstständige Redakteurin die
meiste Zeit dort verbringe.
Mir war wichtig, ein Regal zu haben, dass offene Fächer hat, um meine Arbeiten, Bilder, Inspirationen
„ausstellen“ zu können.
Es sollte aber auch verschließbare Fächer haben, die genug Platz für Unterlagen usw. hat.
Quasi eine Verbindung zwischen dem Kreativen und dem Administrativen, verpackt in einem leichten, stylischen
Design.
Genau das habe ich recherchiert und bin auf form.bar gestoßen. Ich war sofort begeistert, dass man sich das
Regal so zusammenstellen kann, wie man es braucht.
„Ich war sofort begeistert“
Wie schwierig war das Design am Computer?
Das Designen am Computer war ganz einfach und hat großen Spaß gemacht.
Nachdem ich mein Design fertiggestellt hatte, habe ich noch kleine Tipps und Anmerkungen von den Profis von
form.bar bekommen, die ich mit Dank angenommen habe.
Hat auch die regionale Fertigung für Sie eine Rolle gespielt, um sich für form.bar zu entscheiden?
Ja, auf jeden Fall. Ich war außerdem sehr froh, dass mir zwei absolute Profis den Schrank millimetergenau
aufgebaut und angepasst haben. Das Ergebnis spricht für sich.